Birne: Saft und Süsse für den trockenen Herbst
- Chiway Therapiezentrum
- 12. Aug.
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Wer je einen Herbst im Norden Chinas erlebt hat, kennt die kühle, staubige Trockenheit, die sich in dieser Jahreszeit über das Land legt. Das Zeichen für «zao 燥», Trockenheit, enthält den Wortstamm Feuer, vielleicht für das sommerliche Feuer, das austrocknet oder aber für die Trockenheit, die das Feuer begünstigt. In der Chinesischen Medizin gilt Trockenheit ebenso wie andere klimatische Faktoren als eine Krankheitsursache, die den Körper und die Organe angreifen kann. Besonders die Lunge und der Dickdarm zeigen oft Zeichen von Trockenheit und können von äusserer Trockenheit in ihrer Funktion gestört werden. Trockener Husten oder lästige Verstopfung mit trockenem Stuhl können ein Zeichen dafür sein.
Die Birne, ihre Schale sowie ihr Saft schaffen da zuverlässig Abhilfe. Die Früchte werden als süss und kühl beschrieben, sie gehören zum Erdelement. In den Alpenländern wurden sie früher im Ganzen getrocknet und lieferten im Winter z.B. in Form von Eintöpfen wertvolle Kohlenhydrate. Heute finden wir diese Form der Speckbirne noch in der Füllung des «Birewegge» oder im österreichischen «Kletzenbrot». Für eine optimal kühlende und befeuchtende Wirkung der Birne auf die Atemwege und den Darm geniesst man die Früchte am besten vollreif entweder frisch oder gedämpft. Frischer Birnensaft ist nicht leicht zu erhalten, tut aber dieselbe Wirkung. In der Medizin benutzt man die Birne und ihre Schale, um Hitze aus der Lunge über den Dickdarm abzuleiten, z. B. bei Halsschmerzen mit Verstopfung im Herbst. Präventiv eingesetzt bereitet der Genuss reifer Birnen ausgezeichnet auf die Erkältungssaison vor.
Achtung: wenn sie die Tendenz haben, Schleim anzusammeln (z.B. dicker Zungenbelag, viel sichtbare Schleimbildung bei Erkältungen) dann sei vom übermässigen Verzehr der Birne abgeraten.
Tip: Neben der in der Chinesischen Medizin verwendeten Bretschneider-Birne gibt es viele verschiedene Sorten, darunter auch knackige, die eher säuerlich schmecken – ihre Wirkung ist dann weniger nährend (süss), sondern mehr erfrischend und leicht zusammenziehend (sauer). Die Schale sollte unbedingt mitverzehrt werden, denn auch sie hat eine kühlende, beruhigende Wirkung und leitet die Flüssigkeiten nach unten zum Dickdarm.

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